BMW R18 im TTS Style

Auch wenn man sich bei TTS überwiegend mit Motorrädern amerikanischer Hersteller befasst, bleibt es den Jungs aus Westerkappeln nicht verborgen, dass auch andere Mütter schöne Töchter haben. In diesem Fall hat man sich ein Modell der bayrischen Motorenwerke vorgenommen, die R18. Nicht etwa um ihr ein komplettes Makeover zu spendieren, sondern einfach nur, um auszuprobieren, wie man dem Bike mit ein paar Kunstgriffen etwas mehr Individualität und damit auch eine gesteigerte Optik gönnen kann. 

Die Entwicklung der BMW R18 begann bereits 2015. Man wollte offensichtlich ein Pendant zu den amerikanischen Cruisern ins Portfolio nehmen, bequeme Sitzposition im alten Bobberstyle, hubraumgewaltig und irgendwie eben doch anders als die Amis es vorgemacht haben. Am dritten April 2020 war es dann soweit und die deutschen Motorradhersteller präsentierten die R18 der Weltöffentlichkeit. Das Ergebnis zeigt, dass man sich strikt an die genannten Vorgaben aus dem Lastenheft gehalten hat. Die Optik erinnert stark an die BMW R5 von 1936, womit man ganz klar ein Bike im Retrostyle erschaffen hat. Ein Erfolgskonzept, mit dem die Mini-Abteilung des Konzerns seit Jahren auf der Erfolgsspur unterwegs ist. Eindeutig anders als die Mitbewerber, ist man alleine schon wegen des ölgekühlten Boxermotors. Man mag die zu den Seiten herausragenden Zylinder, oder man mag sie eben nicht. Den Kolben bieten sie auf jeden Fall genügend Raum zur freien Entfaltung. Exakt 1802 Kubikzentimeter, aus denen, nur für’s Protokoll, 91 Pferde mobilisiert werden und bei 3000 Umdrehungen 158 Newtonmeter drücken. 180 Stundenkilometer in der Spitze , zu denen man über insgesamt 6 Gängen kommt, sollten für einen Cruiser mehr als genug sein. Inklusive aller Flüssigkeiten ist die R18 bei weitem kein Leichtgewicht. 427 Kilogramm drückt der Bayer bereits ab Werk auf die Waage. 

Somit bleibt noch die Frage offen, was TTS an diesem Bomber verändert hat. Eines der Hauptgeschäftsfelder der deutschen Edelschmiede ist die Herstellung von hochwertigen Speichenrädern. In Westerkappeln werden für nahezu alle Hersteller und die meisten Modelle Ersatz-Speichen und Speichen-Kompletträder gefertigt. Natürlich hat man auch für die BMW Bobber die passende Rundlinge im Programm. Für dieses Projekt viel die Wahl auf Bigspoke Räder. In der Vorderradgabel rotiert das Rad in der Dimension 3,5 x 21 Zoll im Heck 8,0 x 18 Zoll. Der Bobberlook wird zukünftig durch ausgesprochen knappe Radabdeckungen unterstützt. Der hintere Bomber-Fender wird von TTS gefertigt und für Reifenbreiten bis zum 240er angeboten. Der besonders clean Look wird von 3 in 1 Mikroblinkern von Kellermann unterstützt, die zu beiden Seiten am Fender platziert sind. Damit erübrigt sich die Suche nach dem Bremslicht oder der Rückleuchte ebenso wie die nach dem Blinker. Und das Beste, die Kellermänner verfügen über eine ECE Nummer und dürfen auf der Straße legal betrieben werden. 

Bomber bedeutet auch Solo unterwegs zu sein. Den passenden Solositz fertigte Jimmy von Spirit Leather auf einer passenden Sitzpfanne von TTS. Altmeister in Sachen BMW Customizing ist kein anderer als Roland Sands. Der amerikanische Designer steuerte die passenden Motor und Zylinderkopfabdeckungen bei. Für die jederzeit angebrachte akustische Untermalung hat TTS eine verstellbare Auspuffanlage von Dr Jekill und Mr Hyde angeflanscht.

Damit hätten wir einen originalen Cruiser Made in Germany, fein veredelt von TTS. Den kann man so wie er hier steht bei TTS erwerben. Wer schon eine R18 sein Eigen nennt, kann die Teile auch einzeln bei TTS ordern oder aber seinen Schrubber nach Westerkappeln kutschieren, damit die TTS-Jungs das beste Stück pimpen. 

Natürlich werden Torsten und seine Jungs auch weiterhin an amerikanischen V2 Boliden werkeln. Das ist schließlich keine Frage der Herkunft und sondern eher eine Herzensangelegenheit. Trotzdem hat man mit dem Bomber aus Bayern eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass auch die Töchter der anderen Mütter durchaus eindrucksvoll sein können.

Text & Fotos: Peter Schulz